Die Rabo Fritz Hasselwander GmbH hat am 4. Juli beim Amtsgericht Pirmasens einen Insolvenzantrag gestellt. Dieses hat den Sanierungs- und Restrukturierungsexperten Rechtsanwalt Andreas Liebaug von der Kanzlei Staab zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. „Die Produktion läuft in vollem Umfang weiter“, konnte Liebaug den Kunden des Unternehmens aus dem Pfälzer Wald vermelden. „Unsere Kunden können weiterhin Aufträge bei uns platzieren und mit der Bearbeitung in der gewohnten Qualität und Schnelligkeit rechnen“, ergänzt Geschäftsführer Marc Burger. Bei der Rabo Fritz Hasselwander GmbH handelt es sich um ein Familienunternehmen, das im Jahre 1979 mit Sitz in Hauenstein gegründet wurde und heute überwiegend unter der Bezeichnung Rabo bekannt ist. Das Unternehmen stellt unter anderem Bordüren, Gürtel, Keder, Einfassbänder, Schuhaccessoires und Hochfrequenzteile her und vertreibt diese. Nicht zuletzt ist es auch für Zulieferer der Automobilindustrie tätig. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft nun die Optionen für eine Sanierung und will bereits in Kürze eine gezielte Suche nach möglichen Investoren starten. „Ziel des Verfahrens ist ein langfristiger Erhalt des Traditionsunternehmens und der Arbeitsplätze am Standort in Hauenstein“, so Liebaug. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind bis Ende August über das Insolvenzgeld abgesichert. Die Rabo Fritz Hasselwander GmbH war ab dem Jahre 1979 im Wesentlichen für die ortsansässige Schuhindustrie (Herstellung von Rahmen und Hinterkappen) sowie für Firmen aus dem Bereich Damenoberbekleidung (Herstellung von Bordüren und Gürteln) tätig. Infolge des Niedergangs der heimischen Schuhindustrie gingen die Umsätze in den letzten 25 Jahren stetig zurück. Ab März 2020 führten die Corona-Krise und die hinzukommenden Lieferkettenunterbrechungen zu weiteren Umsatzrückgängen.