Der Schuhhersteller Lloyd stellt seine Produktion am Standort Sulingen ein. Auch die Verwaltung am Firmensitz soll verschlankt werden. Insgesamt fallen damit rund 125 Vollzeitarbeitsplätze weg. Zuletzt wurden arbeitstäglich 1.350 Paar in Sulingen hergestellt.
„Leider haben uns die massiven Auswirkungen der Corona-Krise keine andere Wahl gelassen als die, die wir jetzt getroffen haben“, so Andreas Schaller, Sprecher der Lloyd-Geschäftsleitung. „Uns ist allen bewusst, dass die Einstellung der Serienproduktion in Deutschland einen harten Einschnitt bedeutet“ so Schaller weiter. „So sehr ich diesen Schritt bedauere, bin ich mir dennoch sicher, dass wir unsere hohen Produktionsstandards in unseren eigenen Werken in Rumänien und auch in Indien, weiterhin sicherstellen werden.“ Den 14 Auszubildenden, die im Unternehmen den Beruf des Schuhfertigers erlernen und deren Ausbildung noch bis in das Jahr 2022 reicht, wird die Beendigung der Ausbildung ermöglicht.
Die Entlassungen sind Folge der Corona-Krise, die Lloyd „ebenso wie die gesamte Branche hart getroffen“ habe. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang zum Vorjahr von rund 30 Prozent. Nicht zuletzt das Vertriebskonzept der Nachlieferung, das über 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, habe massiv gelitten. Die weltweite Nachfrage sei durch die über Wochen hinweg geschlossenen Geschäfte seit Mitte März weitgehend ausgeblieben. Zudem seien insbesondere Business- und formelle Schuhe, bedingt durch den Wegfall aller Anlässe sowie der deutlichen Ausweitung von Homeoffice, nicht annähernd im gewohnten Ausmaß nachsortiert worden.