Eigentlich wollte Baltes in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiern, doch es kam anders. Die Th. Baltes Schuhfabrik GmbH & Co. KG in Heinsberg musste am 28. Januar die vorläufige Insolvenz anmelden. Als Folge der Corona-Pandemie hätten Lieferengpässe zu einem Ungleichgewicht zwischen Verpflichtungen zur Vorfinanzierung von Schuhmaterialien und der Lieferfähigkeit bei Fertigprodukten geführt, begründet das Unternehmen die Liquiditätsengpässe. Zuständiger vorläufiger Insolvenzverwalter ist Dr. Dirk Wegener aus Aachen. Die Vertriebsfirma Baltes Schuhtechnik und Arbeitsschutzprodukte GmbH ist nicht von der Insolvenz betroffen, sondern nur die produzierende Schuhfabrik. Insgesamt beschäftigen die beiden Unternehmen rund 60 Mitarbeiter. Die Ausgangslage bewertet die Firma Baltes selbst als lösbar. Gesucht werde bevorzugt ein strategischer Partner oder Investor, der die deutsche Produktionsstätte in Heinsberg erhält und ausbaut. Baltes ist als Hersteller für qualitativ hochwertige Sicherheitsschuhe und Feuerwehrstiefel im Markt bekannt. Die Auftragsbücher seien voll, so das Unternehmen. Baltes verweist auf längerfristige Kontrakte insbesondere mit öffentlichen Auftraggebern. Mit erfolgreicher Abarbeitung der bestehenden Aufträge würde bereits 100 Prozent des Umsatzes des Jahres 2021 erreicht werden. Potentiellen Investoren böte sich eine Möglichkeit, eine etablierte Marke mit Produktion „Made in Germany“ zu übernehmen. Beispiele für erfolgreiche Übernahmen in der Industrie für Sicherheitsschuhe waren in der Vergangenheit Jalas (2008), Lemaitre (2009), Otter (2013), Lupos/Jalatte/Aimont (2013), Emma (2020) oder Sixton (2022).
Es ist eine Schande wie deutsche Unternehmen von der Politik fallengelassen werden.
Dieses Traditionsunternehmen hat Produkte höchster Qualität gefertigt.
Einen Ersatz dafür findet man nicht so leicht!